Du hast Dich sicherlich schon gefragt, wie der Berufsschulalltag während der Coronazeit aussieht und ob sich etwas ändert hat. Meine Erfahrungen als Auszubildende im letzten Lehrjahr möchte ich gerne teilen und Dir einen kleinen Einblick geben.
Als Industriekauffrau gehe ich auf das Ludwig-Erhard-Berufskolleg in Büren. Durch Corona hat sich besonders der Schulalltag verändert. Im ersten Lockdown fand der eigentlich im Präsenzunterricht angesetzte Schulblock nur online statt. Jedoch nicht in Form von Videokonferenzen, sondern lediglich durch das Bearbeiten von Aufgaben. Man musste sich quasi alles selbst beibringen. Gut, dass ich diese Aufgaben während meiner Arbeitszeit machen konnte und so immer jemanden hatte, dem ich Fragen bezüglich der Themen stellen konnte.
Im Herbst 2020 fand der nächste Schulblock relativ normal statt. Abgesehen von unserem täglichen Begleiter – der Atemschutzmaske, welche wir auch während des Unterrichts tragen mussten – konnte glücklicherweise normaler Unterricht stattfinden.
Nun steht der nächste Schulblock vor der Tür und wir befinden uns immer noch mitten im zweiten Lockdown. Die Schule hat sich aber technisch weiterentwickelt und so stehen zukünftig Videokonferenzen auf dem Plan. Immerhin besser, als nur Aufgaben zu bearbeiten, aber trotzdem wünscht sich jeder den Präsenzunterricht zurück. Ob das allerdings diesen Schulblock noch passieren wird, steht wohl noch in den Sternen.
Auch ich musste paar Änderungen wegen der Pandemie während meiner Ausbildung in Kauf nehmen. Lass mich Dir einen kleinen Einblick in meine Ausbildung während Corona geben:
Die Elektroniker:innen für Geräte und Systeme hatten während der Coronazeit keine Schule. Der nächste Schulblock startet für uns erst im Februar. Jedoch hatten wir in der Zeit von Corona den ersten Teil unserer Abschlussprüfung. Den praktischen Prüfungsteil konnten wir ohne Einschränkungen am 9.3.2020 absolvieren. Da war Corona zwar schon ein Thema, aber noch keine Pandemie.
Die Prüfung wurde ohne besondere Einschränkungen oder Verpflichtungen wie z. B. der Maskenpflicht durchgeführt. Eigentlich sollte eine Woche später der schriftliche Teil der Prüfung stattfinden. Dieser wurde aber dann durch die Corona-Einschränkungen verschoben.
Einige Arbeitskolleg:innen, vor allem aus unserer Entwicklung, wurden zu Beginn der Pandemie in Kurzarbeit und Home-Office geschickt. Wir Azubis waren davon nicht betroffen. Unser Ausbilder war ebenfalls von der Kurzarbeitsregelung betroffen, sodass wir an den Kurzarbeitstagen die drei Produktionsbereiche unterstützten.
Im April 2020 erfuhren wir, dass wir einen neuen Ausbilder bekommen würden. Mit diesem starteten wir im September mit dem Lernen für die theoretische Abschlussprüfung Teil 1, die um ein halbes Jahr verschoben wurde. Aufgrund von Corona gab es auch hier einige Änderungen beim Ablauf des Theorieteils. Am 23.9.2020 stand der zweite Teil der Zwischenprüfung an. Dieser Teil der Prüfung fand nicht wie in den Jahren zuvor in Paderborn statt, sondern wurde in die Räumlichkeiten der IHK in Bielefeld verschoben. Unser Glück war, dass während der Prüfung keine Maskenpflicht galt, sodass wir die Prüfung wie eine normale Klausur, wie man sie aus der Schule kennt, schreiben konnten.
Azubi Elektronik für Geräte und Systeme