In diesem Blogeintrag möchte ich Dir von meiner Prüfungsvorbereitung während der Ausbildung erzählen:
Innerhalb der dreieinhalb Jahre Ausbildungszeit der Elektroniker:innen für Geräte und Systeme gibt es für die Auszubildenden zwei Abschlussprüfungen zu absolvieren.
- Teil 1 der Abschlussprüfung steht nach eineinhalb Jahren Ausbildungszeit an und wird in manchen Bereichen auch Zwischenprüfung genannt.
- Teil 2 der Abschlussprüfung folgt nach weiteren zwei Jahren am Ende der Ausbildung. Mit dem Bestehen dieser Prüfung endet automatisch die Ausbildung.
Bei beiden Abschlussprüfungen gibt es auch eine schriftliche Prüfung. Diese ist bei Teil 2 der Abschlussprüfung nochmal in drei einzelne Prüfungen aufgeteilt, die alle am Stück – mit Pausen dazwischen – abgearbeitet werden. Im schriftlichen Teil A werden theoretische Fragen gestellt und ich muss aus fünf Antwortmöglichkeiten die einzig richtige Lösung ankreuzen. Im schriftlichen Teil B werden spezifische Fragen gestellt, die die Prüfungsschaltung betreffen. Diese muss man ausführlich beantworten muss.
Prüfungsvorbereitung
Bei der Prüfungsvorbereitung werden alle theoretischen Fragen zur praktischen Aufgabe besprochen und mit dem Ausbilder gemeinsam angeschaut. Zudem wird die Prüfungsschaltung auf Kleinigkeiten analysiert und mögliche Fragen, die am Prüfungstag in einem separaten situativen Gespräch mit den Prüfern gestellt werden können, ermittelt und darauf vorbereitet.
Ich habe dadurch eine sehr gute Basis an Wissen bekommen, um in dem Gespräch nicht direkt ins Stottern zu geraten.
Für die praktische Aufgabe wurden mir 8 Zeitstunden zur Verfügung gestellt, um mich auf den Prüfungstag vorzubereiten, Aufgaben zu bearbeiten und die Schaltung wie von der IHK gefordert anzufertigen. Die gesamte Vorbereitung dauert mehrere Wochen, da wir viele Theoriethemen wiederholen, um in der Prüfung bestmöglich vorbereitet zu sein.
Sollten während der Zeit, in der sich die Azubis vorbereiten, irgendwelche Fragen auftreten, können diese mit dem Ausbilder geklärt werden. Auch wenn nach zwei Wochen dieselbe Frage wiederholt aufkommt, wird diese gerne ein drittes Mal beantwortet – bis wir es verstanden haben.
Woher kommen die Infos?
In den von der IHK bereitgestellten Prüfungsunterlagen sind viele Informationen enthalten. Unter anderem auch Datenblätter zu bestimmten Bauteilen, die sich die Azubis herunterladen sollen und am Prüfungstag mitbringen müssen. Diese Datenblätter werden im Vorhinein übersetzt, da diese ausschließlich auf Englisch zu finden sind. Anschließend werden alle wichtigen Informationen rausgesucht und markiert, damit diese leicht wiederzufinden sind.
Die Schaltung wird unterteilt in einzelne Schaltungsbereiche, welche in einem Programm simuliert werden, damit man die Funktion der einzelnen Schaltungen sieht und versteht.
Wenn die Theorie soweit klar ist und die bestellten Bauteile zur Prüfung geliefert wurden, sodass die praktische Prüfungsvorbereitung beginnen kann, werden zunächst die einzelnen Schaltungs-Bereiche auf einem Breadboard gesteckt (ohne zu Löten, nur mit Luftverdrahtung), um auch hier zu schauen, ob alles wie gewollt funktioniert. Sollte dies der Fall sein, werden die ganzen Bauteile auf die Prüfungsplatine gelötet.
Die Vorbereitung auf die praktische Abschlussprüfung ist schon anspruchsvoll und herausfordernd, da wir von der IHK lediglich acht Stunden Zeit bekommen, um die Schaltung im Vorfeld aufzulöten, in Betrieb zunehmen und zu dokumentieren. Hinzu kommt noch, dass wir weitere Aufgaben bearbeiten und Informationen sammeln müssen. Aber die Anstrengung wird sich sicherlich lohnen.
Bis jetzt fühle ich mich wirklich gut vorbereitet und bin positiv auf die Abschlussprüfung eingestimmt. Ein bisschen angespannt bin ich aber doch, da es nicht mehr lange hin ist. Aber das gehört auch einfach mit dazu.